EINFÜHRUNG

Das Thema des Projektes heißt “Atlantis“, dabei kann/soll das Wort Atlantis nicht zu wörtlich genommen werden. Anbei befindet sich die Dokumentation meiner Arbeit. incl. Recherche, Projektbeschreibung und Bilddokumentation.


RECHERCHE
Der Mythos von Atlantis beschäftigt und fasziniert Menschen seit mehr als zweitausend Jahren. Was ist dran an der Geschichte des versunkenen Kontinents – und welche Bedeutung hat Atlantis für die heutige Zeit?
Das mächtige Inselreich Atlantis wurde zum ersten Mal von dem griechischen Philosophen Platon (427 bis 347 vor Christus) erwähnt und auch ganz genau beschrieben. Der Name „Atlantis“ bedeutet soviel wie „Insel des Atlas“.
Nach einem gescheiterten Angriff auf Athen sei Atlantis schließlich um 9600 v. Chr. in Folge einer Naturkatastrophe innerhalb „eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht“ untergegangen.
Der Mythos um Atlantis ist aber nicht nur deshalb spannend, weil niemand weiß, ob es Atlantis wirklich gegeben hat. Die Geschichte vom schnellen Untergang der Insel mit all ihren Bewohnern ist noch dazu besonders tragisch. Schon seit der Antike regt Atlantis die Fantasie vieler Menschen an. Zahlreiche Künstler haben sich im Laufe der Zeit mit dem Mythos auseinander gesetzt. Heute zählt der Untergang von Atlantis zu den meistverwendeten Themen in Literatur und Film.


A T L A N T I S 
In Buch und Film  

Die bekannte Schriftstellerin Marion Zimmer-Bradley erzählt zum Beispiel in „Das Licht von Atlantis“ die Geschichte zweier Priesterinnen auf Atlantis. In der Science-Fiction-Serie „Perry Rhodan“ ist Atlantis nach einem Kampf außerirdischer Mächte aufgrund einer Verschiebung der Erdachse untergegangen. Auch in Film und Fernsehen wird Atlantis immer wieder gern behandelt. Bekannte Beispiele dafür sind die Fernsehserie „Stargate: Atlantis“ oder der Disney-Zeichentrickfilm „Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt“, der im Jahr 2001 in die Kinos kam. Viele Menschen sehen in „Atlantis“ die Vorstellung von einer besseren Welt, von der man träumen kann - und die vielleicht doch irgendwo existiert...


DAS KONZEPT
Atlantis als Inbegriff allgegenwärtiger Schönheit

Die Faszination, die Atlantis ausübt, hat wesentlich dazu beigetragen, eine von Platon ursprünglich als politisches Lehrstück gedachte Erzählung zu einem Mythos zu machen und in der Kunst einzusetzen.
Platon wollte mit seinem Mythos vor allem eine wesentliche Botschaft aufzeigen, nämlich das mögliche bestehen einer perfekten Welt.
Eine gelungene Verbindung von Gesellschaft, Politik, Wissenschaft, Religion und Kunst. Viele Philosophen und Künstler (darunter z.B. Plotin, Dante, Beuys, Meese, Cheng...) griffen seitdem dieses sagenumwobene Sujet auf und bauten es in ihre Werke ein und ließen immer wieder die Begriffe „Schönheit“ und „Perfektion“ anklingen. Meine Assoziationen mit Atlantis drehten sich von Anfang an um den Begriff Schönheit und die damit verbunden Fragen:

Was ist Schönheit? Woher kommt sie? Was macht sie sichtbar? 

Der Inhalt meiner fotografischen Arbeit lehnt sich an das Werk „Meditation über die Schönheit“ (von François Cheng) an, in welcher er versucht die westlichen und östlichen Auffassungen von Schönheit aufzuzeigen, zu vergleichen und zu verbinden. Für mich entstanden automatisch Verknüpfungen zwischen dem Arbeitstitel „Atlantis“, seinen Worten und meinen Fotografien. Eine Arbeit, in welcher ich ein all-umgreifendes und allgegenwärtiges Atlantis im Jetzt zeigen möchte. 
Ein Atlantis. Mein Atlantis. 

Abschließend möchte ich das Augenmerk noch auf die einzelnen Gliederungspunkte richten, mit welchem ich versucht habe die Texte und Fotografien in ein System zu bringen. Die Grundidee basiert auf der Lehre der Elemente. Diese Punkte setzen sich zusammen aus den fünf Elementen aus der östlichen Kultur (Feuer, Wasser, Erde, Holz und Metall) und dem zusätzlichen Element Luft aus der westlichen Kultur. Mit dieser Untergliederung versuche ich u.a den Anschein eines einheitlichen Weltbildes zu schaffen, wovon Platon und Cheng in ihren Werken sprechen.
[...]
Ob Du vom Himmel kommst, ob aus nächtigen Orten,
Gleichviel, o Schönheit, dem Dämon, dem Kinde verwandt,
Öffnet Dein Auge, Dein Lächeln mir nur die Pforten
Des unendlichen Alls, das ich liebe, doch nimmer gekannt.
-Charles Baudelaire
FRANCOIS CHENG 
Meditation über die Schönheit

François Cheng (* 30. August 1929 in Nanchang, China) ist ein Schriftsteller, Dichter und Kalligraf.
Cheng entstammt einer Familie von Literaten und studierte zunächst an der Universität Nanjing. Im Jahre 1949 entschied er sich, aufgrund seiner Begeisterung für die französische Sprache und Kultur, sich in Frankreich anzusiedeln (seit dem Jahre 1973 ist er französischer Staatsbürger). Seit dem Jahre 1960 verfolgte er eine universitäre Karriere, unter anderem als Sprachlehrer für Studenten der Schule für orientalische Sprachen (Ecole des langues orientales) in Paris. Daneben ist er als Übersetzer von Gedichten hervorgetreten.
Über das Buch
Die Moderne hat unseren Blick auf das Hässliche und Böse, auf die Katastrophen der Geschichte und der Natur gelenkt. Gerade deswegen bleibt das Schöne, wenn es unerwartet und unverhofft auftaucht, ein Rätsel. François Chengs poetische Meditationen über die Schönheit von Kunst und Natur führen die reichen Traditionen der fernöstlichen Philosophie und des abendländischen Denkens in einem Dialog zusammen und ergründen die oft übersehene Bedeutung der Schönheit für unsere Existenz.

DIE ELEMENTE 
Feuer, Wasser, Erde, Holz, Luft und Metall
Nach der Vier-Elemente-Lehre besteht alles Sein in bestimmten Mischungsverhältnissen aus den vier Grundelementen bzw. „Essenzen“ oder „Wurzelkräften“ Feuer, Wasser, Luft und Erde als Prinzipien des „Glühend Verzehrenden, Flüssigen, Gasförmigen und Festen“.
In der chinesischen Kultur gibt es ein ähnliches Modell, die Fünf-Elemente-Lehre. Hierbei sind die fünf Grundelemente Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer.

金  jīn       Metall - Kreativität, Zukunft, Projekte, Geben und Nehmen
土  tǔ       Erde     - Weisheit, Ausbildung, Liebe, Beziehung
木  mù       Holz     - Wohlstand, Vermögen. geistiger und materieller Reichtum
气   qì       Luft - Verstand,  intellektuele Exzellenz, Liebe, Freude
水  shuǐ    Wasser - Erfolg, Karriere, Reise, Selbstständigkeit, Lebensweg
火  huǒ       Feuer - Anerkennung, Charisma, Ausstrahlung, Ruhm, Ziel,
    
indem ich alle Elemente in meine Gliederung einbezogen habe, möchte ich ähnlich wie Cheng zeigen, dass die Begriffe und Definitionen von Schönheit sogar weltumfassend sind. 
Die Zitate & Bilder habe ich den Elementen aufgrund ihrer Charaktereigenschaften und materiellen Gegebenheiten zugewiesen. 
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